Wir möchten unsere Entscheidungsfindung mit euch teilen und schildern weshalb wir uns für was entschieden haben. Hausbau – ja oder nein?

Den Traum vom eigenen Haus hatten wir schon länger. Bisher haben wir in einer 67m²-3-Raum-Wohnung ohne Garten oder Balkon gewohnt. Vor allem wenn das Wetter draußen schön war und man nicht die Möglichkeit hatte sich einfach mal rauszusetzen oder zu grillen, dann hat uns das schon gestört. Als sich dann auch noch unser viertes Familienmitglied auf den Weg gemacht hat, war klar, dass unsere jetzige Wohnung bald zu klein werden wird. Also was tun? Neue Wohnung oder eigenes Haus? Bestehendes Haus kaufen oder neu bauen?

Hausbau - ja oder nein
Hausbau – ja oder nein?

Ich muss dazu sagen, dass wir beide in Häusern mit viel Platz ringsherum aufgewachsen sind, was unsere Entscheidung mit Sicherheit beeinflusst hat. Denn dasselbe wollten wir für unsere Kinder. Da wir beide berufstätig sind, war für uns auch örtliche Flexibilität nicht entscheidend. Wir kennen auch Leute, Freunde von uns, für die ein Haus nicht in Frage kommt, weil sie flexibel bleiben wollen. Für uns war das kein Thema. Unser familiäres Umfeld, die Arbeit, Freunde, Hobbys… all das hat ein weiter wegziehen für uns indiskutabel gemacht. Für uns waren damit die Weichen auf Haus gestellt.

Tipp 1: Seit euch sicher, dass ihr im Idealfall dort euer ganzes Leben verbringen wollt!

Die finanzielle Situation

Aber wie viel Haus können wir uns leisten? Ein entscheidender Punkt bei der Frage ob ja oder nein… Wichtig, und das raten wir allen, die über den Hausbau nachdenken, verschafft euch einen Überblick über eure finanzielle Situation. Wir haben hierzu eine Excel-Liste mit allen monatlichen Einnahmen und Ausgaben, detailliert nach Lebensbereich aufgeschlüsselt. Außerdem führen wir ein digitales Haushaltsbuch, in dem alle Ausgaben und Einnahmen erfasst werden. Hierfür nutzen wir WISO Mein Geld. Es bietet den Vorteil, dass man seine Konten direkt mit der Software online abrufen kann, man also nicht alle Buchungen von Hand pflegen muss. Das erspart viel Zeit. Darüber hinaus können alle Ausgaben kategorisiert werden, um einen Überblick über die Ausgaben in jedem Lebensbereich zu erhalten. Die Software ermöglicht verschiedenste Auswertung, sodass man beispielsweise sieht, wie viel Geld am Monatsende übrig bleibt oder wie viel Monat am Ende des Geldes.

Aus diesen Aufstellungen war für uns dann ersichtlich, wie viele finanzielle Reserven uns für die Erfüllung unseres Haustraums zur Verfügung stehen.

Weiterhin haben wir eine Liste  mit den Räumen erstellt, die unser Traumhaus besitzen soll und mit den Größen, die wir uns vorstellen.

Mit diesen Vorstellungen sind wir dann losgezogen und haben geschaut, ob sie zueinander passen und wie sie sich erfüllen lassen.

Tipp 2: Macht euch schon ungefähr bewusst wie groß ihr eure Haus wollt und wie es um eure Finanzen steht!

Alt oder neu?

Eigentlich muss man sagen, dass ein altes Haus für uns nie richtig in Frage kam. Ich bin der Meinung (und da gibst es bestimmt viele andere), wenn man diesen riesigen Geldbetrag schon ausgibt, dann muss alles passen. Und bei alten Häusern muss man doch immer irgendwo Kompromisse eingehen, mal ganz abgesehen von den lauernden altersbedingten Überraschungen. Wir haben uns also dazu entschieden das Abenteuer Neubau anzugehen.

Und hier begann dann der erste Teil der Arbeit. Welchen Haustyp baut man, eine oder mehrere Etagen? Wie baut man, Fertigteil oder massiv? Baut man mit oder ohne Keller? Passen unsere preislichen zu unseren räumlichen Vorstellungen? Viele Fragen, die es zu beantworten galt.

Ich möchte hier keinen Ratgeber schreiben, da wir nicht vom Fach sind. Wir möchten mit euch nur teilen, was uns zu welchen Entscheidungen geführt hat, um euch vielleicht den ein oder anderen Denkanstoß zu geben.

Tipp 3: Überlegt was besser zu euch passt! Ein bestehendes Haus zu kaufen, kann durchaus auch lukrativ sein, preislich und vor allem, wenn ihr viel handwerkliches Geschick habt oder günstig Material beziehen könnt. 

Wie viele Etagen?

Wir haben uns viele Gedanken hierzu gemacht, uns Musterhäuser angesehen, Preise verglichen… Schlussendlich haben wir uns für den Bungalowstil entschieden, also nur eine Etage. Dies lag zum einen daran, dass eine Treppe für uns toten Raum bedeutet hat, zum anderen, dass die Treppe in allen Musterhäusern das war, was abgenutzt, alt und hässlich aussah. Weiterhin erwarteten wir Zuwachs. Wohnbereich unten, Kinderzimmer oben, alles weit weg von einander… Und die nicht zu unterschätzende Gefahr für das baldige Familienmitglied…

Ein weiterer Entscheidungsgrund war die Planung fürs Alter. Wir sind zwar beide noch weit weit weg von der Rente, wenn man sich aber die Laufzeiten der Kredite anschaut, erreichen wir es bevor das Haus abgezahlt ist. Und kommt man dann noch mit den Treppen zurecht? Wir planen ja den Hausbau in dem Optimismus hier die nächsten 40, 50 Jahre zu wohnen, also besser schon für diese Zeiten bauen.

Man sollte aber wissen, dass der Bungalowstil aufgrund seiner größeren Grundfläche etwas teurer ist als ein mehrstöckiges Gebäude mit gleicher Wohnfläche.

Welche Bauweise und welche Baufirma wählt man?

Zu Beginn unserer Planung war ich ein totaler Fan der Fertigteil-Bauweise. Denn die Vorteile klangen durchaus interessant:

  • Holz als nachwachsender natürlicher Baustoff,
  • Holz trägt zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit bei,
  • die Dämmung verschwindet in der Wand, was bei gleicher Baufläche zu mehr Wohnraum führt
  • Preisgünstig (zumindest theoretisch)
  • Schnelle Bauzeit
  • etc.

Daher war auch das erste Unternehmen, dessen Namen ich hier nicht nennen werde, eine Baufirma für Fertigteilhäuser. Leider war der Kontakt mit dieser Firma ernüchternd. Man muss sagen, das hat das ganze Thema etwas entzaubert. Ich möchte hier nicht alle Firmen über einen Kamm scheren, aber bei dieser einen Firma, hatte man immer einen faden Beigeschmack. Hauptsächlich lag das daran, dass jegliche Transparenz im Angebot fehlte. Man bekam einen großen Kostenblock ohne jegliche Aufschlüsselung. Auf die Frage nach einer detaillierteren Aufstellung wurde uns gesagt, dass diese Infos nicht raus gegeben werden, um nicht vergleichen zu können. Punkt. Hmmm… Hatten die etwas zu verbergen? Keine Ahnung, aber auf jeden Fall hat es einen faden Beigeschmack hinterlassen.

Daraufhin haben wir uns noch weitere Musterhäuser angesehen und die Baumesse in Chemnitz besucht. Hier haben wir uns mit weiteren Hausbaufirmen für Fertigteilhäuser unterhalten. Auch regionale Zimmermannsbetriebe waren vertreten, die ebenfalls Häuser aus Holz bauen. Viele Firmen, die für uns interessant klangen und mit Sicherheit gute Leistungen angeboten hätten, aber man sagte uns schon bei diesen ersten Gesprächen, dass man sich preislich nichts zu einem Massivhaus nehme. Damit war ein großer Vorteil der Fertigteilbauweise weggefallen.

Weiterhin war das Thema Fertigteilhaus neben dem Auftreten der besagten Firma auch noch dadurch entzaubert worden, dass die Fertigteilhäuser (also die von uns besichtigen Musterhäuser) durch ihre Holzbauweise stärker zu arbeiten schienen, was sich in Rissen in den Fugen und Stößen an den Wänden widerspiegelte. Außerdem gelten Fertigteilhäuser (nach unseren Recherchen damals) als hellhöriger, was wir auch unter dem Gesichtspunkt, dass bald ein kleines Wesen bei uns wohnen wird, was viel schlafen muss, als Nachteil empfunden haben.

Da wir uns auf dieser Messe möglichst umfangreich informieren wollten, haben wir auch mit Massivhaus-Baufirmen gesprochen. Dabei sind wir dann auch auf unsere schlussendliche Hausbaufirma Kern Haus, genauer den Franchise-Nehmer KHC Bauträger GmbH, gestoßen. Wir haben einen Termin vereinbart, sind beraten worden und haben ein transparentes Angebot bekommen, mit der Aussage, dass alle Positionen ausgewiesen und ggf. auch in Eigenleistung oder durch andere Firmen durchgeführt werden können. Und es würde mit regionalen Firmen zusammengearbeitet. Man erklärte uns ebenfalls die Bauart, denn es handelt sich zwar um ein Massivhaus, aber es wird nicht Stein auf Stein gebaut. Grob zusammengefasst kann man sagen, dass das Haus aus hohlen „Styropor“-Klötzen zusammengebaut wird und die Wände zum Schluss mit Beton verfüllt werden.

Massivhäuser und hier speziell die Kern-Haus-Bauweise bieten über dies noch die Vorteile, dass

  • die Bauzeit ebenfalls gering ist und
  • Massivhäuser als wertstabiler gelten.

Tipp 4: Besucht Baumessen und Musterhausausstellungen!

Für unsere Entscheidung hatten wir schließlich 3 Angebote von verschiedenen Unternehmen (2x Massiv, 1x Fertigteil). Und was soll man sagen, die Preisunterschiede waren minimal. Wir reden hier von Preisunterschieden kleiner 10 %. Um das ganze Mal detailliert darzustellen (Stand 2018)

1.Fertigteilhaus234.700 €
2.Massivbaufirma 1 249.500 €
3.Kern Haus252.900 €
Vergleich verschiedener Hausbaufirmen

Wir haben uns am Ende für Kern Haus, also die Massivbauweise (nicht Stein auf Stein, sondern aus Beton gegossene Wände) und das bessere Gefühl bei Beratung und Angebot entschieden, was wir auch während der ganzen Bauzeit nicht bereut haben. Außerdem hatte Kern Haus mit ihrem Grundstücksservice einen Vorteil, den die andere Massivbaufirma nicht bot. Und wir würden diesen brauchen, denn wir hatten schon zu diesem Zeitpunkt gemerkt, dass das Thema Grundstück nicht einfach wird.

Keller oder nicht?

In unserem Fall kann ich dieses Thema sehr kurz machen. Wir haben uns schlicht aus Kostengründen gegen einen Keller entschieden.

Passen unsere räumlichen zu unseren preislichen Vorstellungen?

Hausbau für Familie
Hausbau für Familie

Unsere räumlichen Vorstellungen beliefen sich damals auf ca. 150 m² bei einer monatlichen Wunschrate von 1.000 €. Hier mussten wir leichte Abstriche machen, denn ein Bungalow in dieser Größe war zu teuer. Wir haben jetzt 136 m² mit unserer Wunschrate und was sollen wir sagen, es reicht. Wir sind aus 67 m² ausgezogen und haben jetzt die doppelte Fläche, mehr brauchen wir nicht.

Überlegt also gründlich: Wie viel Fläche brauche ich wirklich? Was ist, wenn die Kinder aus dem Haus sind? Will ich wirklich 150 m² oder mehr putzen, unterhalten, heizen, etc.? Bedenkt, weniger Quadratmeter sind weniger Kosten.

Weiterhin haben wir uns bei Kern Haus für einen Bungalow in der Edition Paulo (Preis-attraktiv und leistungs-optimiert) entschieden. Was hieß das? Der Grundriss war im Wesentlichen vorgegeben, weshalb keine Kosten für die Statik und weniger Planungskosten angefallen sind. Wir konnten trotzdem Änderungen am Grundriss vornehmen, solang keine tragenden Wände betroffen waren. Wir möchten euch darauf hinweisen, dass wir die Bauleistungsbeschreibung von 2018 hatten und nach dieser gebaut haben. Die Bauleistungen, die in der Paulo-Edition enthalten sind, sind unserem Wissen nach inzwischen reduziert worden, was sich auch im niedrigen Grundpreis im Vergleich zu damals widerspiegelt.

Nachdem also für uns feststand was für ein Haus es werden soll und mit wem wir bauen, ging es mit der Grundstückssuche weiter. Wir hatten zwar schon Ausschau gehalten, aber bisher nichts passendes gefunden. Aber hierzu könnt ihr in der Rubrik Grundstückssuche mehr lesen.

Fazit: Überlegt genau was ihr braucht und wie viel Geld ihr bereit seid auszugeben. Sucht euch Firmen, mit denen ihr euch vorstellen könntet zu bauen und prüft, ob eure Vorstellungen zu eurem preislichen Limit passen. Schaut euch auch im Netz die Bewertungen der Firmen an und fühlt denen auf den Zahn. Folgende Punkte könntet ihr z.B. anfragen und vergleichen:

  • Aufschlüsselung der Kosten für das Haus
  • Transparenz der Angebote
  • Service und Kosten für Nebenleistung (Architekt, Bauantrag, Baustelleneinrichtung)
  • Baufertigstellungsbürgschaft
  • Garantie für die maximale Bauzeit
  • Grundstücksservice und Finanzierungsservice (muss jeder selbst entscheiden, ob das benötigt wird)
  • was kann und darf in Eigenleistung erfolgen (falls Eigenleistungen für euch ein Thema sind)
  • Abnahme durch den TÜV bzw. einen neutralen Bausachverständigen
  • Welche Energieeffizienzklassen und Heizungssysteme werden angeboten?

Vergleicht unbedingt einige Baufirmen und hört auf euer Bauchgefühl.

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